Ausstattung
Das Stirling Technologie Institut Potsdam verfügt über eine moderne Laborausstattung mit mehreren Prüfständen, entsprechender Messtechnik und Auswertesoftware. Hier werden die Stirling-Motoren mit unterschiedlichen Energiequellen (Pellets, Rapskörner, Erdgas, Rapsöl) betrieben und getestet. Dabei werden die wichtigsten Betriebsparameter gemessen sowie Verschleißuntersuchungen an Bauteilen durchgeführt.

Zur apparativen Ausstattung des Instituts zählen u. a.:
verschiedene Stirling-Motoren-Versuchsstände
eine moderne Abgasanlage
Gasversorgungsanlage mit Medienampeln
Präzisionswaage
Drehmomentmessgerät
Oszillograph (Schwingungsschreiber)
Infrarotkamera
Druckmessgeräte
Temperaturmessgeräte
Abgasmessgerät
Rußmessgerät
Strom- und Spannungsmessgeräte
Frequenzumrichter- und Netzeinspeisetechnik


Software
Das Institut verfügt über leistungsfähige Rechnerarbeitsplätze. Die eingesetzte Software wird laufend aktualisiert und entspricht dem jeweils neuesten Stand der Technik. Die Softwareausstattung umfasst u. a. die 3D-Konstruktionssoftware von Solid Works, PROSA zur Berechnung von Stirling-Maschinen von Prof. Dr.-Ing. Bernd Thomas, SIMU4ZM zur Berechnung von 4-Zyklen-Stirling-Motoren mit heißen Expansionszylindern von Dr.-Ing. Andreas Gimsa, Floworks zur Strömungs- und Wärmeübergangssimulation sowie CosmosWorks zur Simulation der mechanischen Festigkeit von Bauteilen.

Simulation der Brenngas-Zirkulation im Pelletkessel   Strömungssimulation am Fasergeflecht eines Regenerators   Festigkeitsanalyse des druckbeaufschlagten Kurbelgehäuses
Simulation der Brenngas-
Zirkulation im Pelletkessel
  Strömungssimulation am Faser-
geflecht eines Regenerators
  Festigkeitsanalyse des druck-
beaufschlagten Kurbelgehäuses


Versuchsstände
1) Versuchsstand eines 2-Zyklen-Stirling-Motors
Dieser Versuchsstand wurde mit einem Asynchrongenerator, einem integriertem Kühlsystem, einer elektrischer Beheizung zur exakten Bestimmung der zugeführten Wärme und einem Zyklenkurzschlussventil zur schnellen Leistungssteuerung ausgestattet.
  Um die einzelnen Komponenten leichter auszu- tauschen, wurde dieser 2-Zyklen-Stirling-Motor in Modulbauweise errichtet.













Abb.: 2-Zyklen-Stirling-Motor mit Gehäuse

Es wurden u. a. folgende Untersuchungen durchgeführt:
Versuche zur Optimierung von Regeneratoren (Kurzzeit-Wärmespeichern)
Materialuntersuchungen
Tribologische Untersuchungen der Kolben-Zylinder-Paarung
Untersuchung von Getriebe-Varianten (getestet und entwickelt)
Thermodynamische Untersuchungen (Druckindizierung, Temperaturmessung)

2) Versuchsstand eines 4-Zyklen-Stirling-Motors
Aus dem 2-Zyklen-Stirling-Motor weiterentwickelter 4-Zyklen-Stirling-Motor in Kompaktbauweise mit elektrischer Beheizung, Einspeisung der Kühlerwärme in externes Kühlsystem, offenem (drucklosem) Kurbelgehäuse zur Durchführung von Drehmomentmessungen. Der Motor und die Bauteile wurden durch diesen Versuchsstand weiter optimiert. Es wurden Material- und Verschleißtests durchgeführt.

3) Kleinst-BHKW-Versuchsstand für Erdgas- und Rapsölbetrieb
Auf Basis des 4-Zyklen-Stirling-Motors aufgebauter Versuchsstand mit geschlossenem Kurbelgehäuse, wahlweise Beheizung mit Erdgas- oder Rapsölbrenner und Einspeisung der Kühlerwärme in ein externes Kühlsystem.

  Die gesamte Brennereinheit einschließlich Brenner-steuerung befindet sich in einer auswechselbaren Brennerhaube, so dass mit wenigen Handgriffen eine Umrüstung auf den anderen Brennstoff erfolgen kann.












Abb.: Kleinst-BHKW-Versuchsstand für Erdgas-
    und Rapsölbetrieb mit Laborkühler für den
    Versuchsbetrieb des Stirling-Motors

Es wurden u. a. folgende Untersuchungen/Messungen durchgeführt:
Untersuchung Betriebsverhalten bei den verschiedenen Brennstoffen
Optimierung der Wärmedämmung und des Schwingungsverhaltens
Drehmomentmessungen
Leistungs- und Wirkungsgradmessung

4) Kleinst-BHKW-Versuchsstand für Holzpellet- und Rapskörnerbetrieb
Versuchsstand auf der Basis eines umgerüsteten Pelletskessels mit angekoppeltem 4-Zyklen-Stirling-Motor. Der Erhitzer des Stirling-Motors ist in den Brennraum des Kessels montiert. Der Kessel verfügt über einen speziellen Umbau zur Verbrennungsluft-Vorwärmung zur Wirkungsgradsteigerung des BHKW.
  Die Befeuerung des Kessels kann sowohl mit Holzpellets als auch mit Rapskörnern erfolgen. Die Einspeisung der Kühlerwärme erfolgt in das Labor-Heizungsnetz.









Abb.: Kleinst-BHKW-Versuchsstand für Holzpellet-
    und Rapskörnerbetrieb

Es wurden u. a. folgende Untersuchungen durchgeführt:
Versuche zur Optimierung von Regeneratoren (Kurzzeit-Wärmespeichern)
Materialuntersuchungen
Tribologische Untersuchungen der Kolben-Zylinder-Paarung
Untersuchung von Getriebe-Varianten (getestet und entwickelt)
Thermodynamische Untersuchungen (Druckindizierung, Temperaturmessung)
Darüber hinaus wurden die Wärmedämmung und das Schwingungsverhalten des Gesamtaggregates optimiert.